Aufruf an die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Afghanistan
Sehr geehrte Damen und Herren, Liebe Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Afghanistan (AGA),
eigentlich hätte ich Sie gerne an der für diese Woche in Berlin geplanten Tagung zu Afghanistan persönlich angesprochen; nun geschieht dies halt in Form einer E-Mail samt Anhang.
Vor bald 50 Jahren wurde die ‚Wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft Afghanistan‘ in Anlehnung an die Universitätspartnerschaft Kabul – Bochum, Bonn, Köln ins Leben gerufen.
Rund 10 Jahre später, 1975, entstand in der Schweiz mit Unterstützung der AGA die Bibliotheca Afghanica mit den Schwerpunkten Natur, Kultur und Geschichte, als Ergänzung zum
Afghanistan-Archiv der Ruhr-Universität Bochum, das auf Wirtschaft, Entwicklungswissenschaft und Politik spezialisiert ist.
1983 wurde die Bibliotheca Afghanica in eine gemeinnützige Stiftung umgewandelt, die seither unter der Aufsicht der Eidgenossenschaft steht. Ihrem Stiftungs-Beirat gehören statutengemäss
immer zumindest zwei Mitglieder der AGA an. Heute umfasst das Archiv der Stiftung bereits mehr als 15‘000 katalogisierte Titel in europäischen Sprachen und 35 Laufmeter Publikationen in den
afghanischen Sprachen Dari und Pashto und wird rege genutzt. Dazu kommt ein umfangreiches Bildarchiv mit über 60‘000 Aufnahmen. Davon sind bisher ca. 2‘000 historische Bilder mit detaillierten
Beschreibungen auf unserer Website
www.phototheca-afghanica.ch im Internet frei zugänglich.
Ein grosser Teil dieser Materialien ist der Stiftung im Laufe der Jahre in Form von Legaten überlassen worden, denn von allem Anfang an regten die Mitglieder der AGA an, die Bibliotheca Afghanica als einen ‚Auffanghort für Nachlässe‘ auszugestalten.
Von dieser Möglichkeit haben zahlreiche Reisende, Wissenschaftler, Diplomaten, Forscher, Bergsteiger, etc. Gebrauch gemacht. Leider scheint dies bei Mitgliedern der AGA in Vergessenheit zu geraten und so mussten wir zu unserem Bedauern mehrfach
feststellen, dass wichtige Materialien der Einfachheit halber ‚entsorgt‘ wurden.
Unser Stiftungsbeirat hat deshalb an seiner letzten Sitzung beschlossen, den Aufruf zu erlassen, den Sie als Anhang zu dieser E-mail erhalten. Damit wollen wir Ihnen in Erinnerung rufen, dass die Stiftung Bibliotheca Afghanica weiterhin
aktiv als Dokumentationszentrum für die Bereiche Natur, Kultur und Geschichte Afghanistans und seiner direkten Nachbarregionen besteht und dass wir Sie bitten, ja sogar dringend auffordern, Materialien, die Sie zu Afghanistan gesammelt haben,
unter keinen Umständen zu entsorgen, sondern früher oder später unserem Archiv zu übergeben.
Gerne stehen Ihnen die Unterzeichner des Aufrufes zur Beantwortung allfälliger Fragen zur Verfügung und freuen sich auf Ihre Reaktionen.
Mit freundlichen Grüssen,
Ihr
Paul Bucherer-Dietschi